Botschaften auf der Rückseite
Auf der oberen Leiste des Keilrahmens wurde in schwarz die Aufschrift „Der Grützturm 1928" aufgebracht.
Direkt daneben befindet sich ein weißes Papieretikett mit der aufgedruckten Zahlenreihe „14148“ sowie in blauer Kreide die Aufschrift „KG 14“. Diese Angaben konnte bislang noch nicht zugeordnet werden.
Darüber hinaus enthält die Bildakte eine detaillierte Auflistung der rückseitigen Beschriftungen. Sie beziehen sich alle auf Ausstellungsbeteiligungen des Gemäldes nach 1945 – mit einer Ausnahme:
Der rechte Schenkel des Keilrahmens trägt in blauer Wachskreide die Aufschrift: S M 3 Breslau. Es ist davon auszugehen, dass sich diese Kürzel auf das Schlesische Museum für Bildende Künste, Breslau beziehen.
Weiterführende Recherchen
Die Eingangsbücher des Schlesischen Museums für Bildende Künste, Breslau aus dem Zeitraum 1903 bis 1945 werden im Herder-Institut Marburg aufbewahrt. Das Gemälde Feiningers ist dort im März 1929 aufgeführt, es wurde für 4800,- M bei der Galerie Neue Kunst Fides, Dresden erworben.
Die Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion “Entartete Kunst”, Forschungsstelle „Entartete Kunst“, FU Berlin führt die weitere Provenienz des Gemäldes über die Beschlagnahme durch das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, dessen Verwertung durch den Kunsthändler Bernhard A. Böhmer auf. Der Verkauf des Gemäldes von der Galerie Karl Buchholz an Conrad Doebbecke im September 1943 ist durch ein nachträglich verfasstes Schreiben der Buchhandlung Karl Buchholz belegt.
Fazit
Die Provenienz konnte für den Zeitraum 1933 bis 1945 lückenlos geklärt werden. Ein verfolgungsbedingter Entzug kann ausgeschlossen werden.
Miriam Olivia Merz