Die oft schwierige und spannende Arbeit soll in einer möglichst lückenlosen Rekonstruktion die Besitzer- und Eigentümerwechsel des jeweiligen Objekts, vom Ort und Zeitpunkt seiner Entstehung bis zu seinem heutigen Aufbewahrungsort klären.
In den letzten Jahren ist zunehmend die Suche nach NS-Raubkunst in den Fokus gerückt. Aber schon vor den ersten medienwirksamen Fällen (wie bspw. um Ernst Ludwig Kirchners Gemälde „Berliner Straßenszene“, 2006 oder dem „Kunstfund Gurlitt, 2012) war Provenienzforschung integraler Bestandteil der Arbeit an Museen, Bibliotheken, Archiven und am Kunstmarkt.
Sie dient neben der Identifizierung von sogenanntem Raubgut auch dem Erkenntnisgewinn zur Sammlungs- und Institutionengeschichte und dem Verständnis der Prozesse um Authentifizierung, (Wert-)Zuschreibung, Manifestation oder Aneignung dessen, was heute als Kulturgut definiert wird.